Palm-Stiftung

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Presseerklärung des Kuratoriums der Palm-Stiftung e.V. zum 26. August 2006

Johann-Philipp-Palm-Preis für Meinungs- und Pressefreiheit 2006   

Preisträger: Asya Tretyuk, Journalistin in Weißrussland und Tageszeitung „The Point“ in Gambia/Westafrika

Asya Tretyuk, Journalistin in Weißrussland, und die Tageszeitung „The Point“ in Gambia sind die diesjährigen Träger des Johann-Philipp-Palm-Preises für Meinungs- und Pressefreiheit.  

Sie teilen sich den Preis für Meinungs- und Pressefreiheit, der von der Palm-Stiftung Schorndorf alle zwei Jahre verliehen wird. Der diesjährige Festakt zur Verleihung des Preises findet am 3. Dezember in der Barbara-Künkelin-Halle in Schorndorf statt.  

Asya Tretyuk berichtet mutig über die fragwürdigen Strafprozesse, die Staatspräsident Lukaschenko gegen seine Widersacher anordnet. Stets stehen Fragen der Menschenrechte, der Justiz und ihrer Verfehlungen sowie soziale Fragen im Zentrum ihrer journalistischen Arbeit. Seit Jahren gilt sie daher als Protagonistin des Widerstandes gegen die Regierung Weißrusslands. In der Auseinandersetzung mit dem Regime wagte sie sich so weit vor, dass es für sie zurzeit sehr schwierig geworden ist, oppositionelle Pressearbeit zu leisten. Die Zuerkennung des JohannPhilipp-Palm-Preises bedeutet moralische, professionelle und materielle Unterstützung von Frau Tretyuk. Gleichzeitig möchte die Palm-Stiftung damit zur Lage in Weißrussland kritisch Stellung beziehen und ein politisches Signal setzen.  

„The Point“ ist die erste unabhängige Tageszeitung in Gambia. Sie wurde  1991 von Deyda Hydara und Pap Saine gegründet und kann seit Anfang dieses Jahres mit 3000 Exemplaren täglich erscheinen. In regelmäßiger Berichterstattung will sie für unabhängige und freie Meinungsäußerung einstehen. Im Dezember 2004 ist ihr Chefreporter Deyda Hydara ermordet worden. Doch mit ungebrochenem Engagement setzt sich Pap Saine, der von der ersten Stunde an mit dabei gewesen war, weiterhin für die Meinungs- und Pressefreiheit in seinem Lande ein. Er wird die Unterstützung für „The Point“ stellvertretend entgegennehmen.  

Im Oktober wird in Gambia gewählt. Dort findet auch das diesjährige Gipfeltreffen der Afrikanischen Union statt. Die Auszeichnung mit dem Johann-Philipp-Palm-Preis ist als Unterstützung der Tageszeitung gedacht. Zugleich soll das öffentliche Interesse hierzulande auf Gambia gelenkt werden.  

Ausgewählt wurden die Preisträger aus einer Reihe preiswürdiger Kandidatinnen und Kandidaten, die die Kuratoren und Kooperationspartner der Stiftung, Reporter ohne Grenzen und amnesty international, vorgeschlagen hatten.