PALM-STIFTUNG
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Der Festakt zur Verleihung des 12. Johann-Philipp-Palm-Preises für Meinungs- und Pressefreiheit findet am Sonntag, 1. Dezember 2024 in der Barbara-Künkelin-Halle in Schorndorf statt. Freuen Sie sich auf einen feierlichen Festakt in Anwesenheit unserer Preisträger:innen bzw. ihrer vertretenden Angehörigen!
Das Kuratorium zur Auswahl hat seine Wahl getroffen. Wir geben diese zum Abschluss der Woche der Meinungsfreiheit am 10.5.2024 öffentlich bekannt:
Die ungebrochene Bereitschaft, für die Verwirklichung des Grund- und Menschenrechts auf freie Meinungsäußerung in ihren jeweiligen Herkunftsländern einzustehen, vereint die diesjährigen Preisträgerinnen. "Unsere Rangliste der Pressefreiheit hat erst jüngst wieder gezeigt, wie sehr unabhängiger Journalismus weltweit unter Druck steht", sagte RSF-Geschäftsführerin Anja Osterhaus. "Ganz besonders Frauen sind von den vielfältigen Repressionen betroffen. Umso mehr freut es uns, dass mit Maryna Zolatava und Zan Times eine Journalistin und eine Redaktion ausgezeichnet werden, die mit ihrem Mut und ihrer Unabhängigkeit Vorbilder für Medienschaffende weltweit sein können. "Dieser Mut", ergänzt Prof. Dr. Thomas Schnabel, Vorsitzender des Kuratoriums zur Auswahl des Palm-Preises, vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse im Wahlkampf u.a. in Essen, Dresden und Berlin "ist ein Bekenntnis zur Demokratie, das uns inzwischen auch in Deutschland als Vorbild dienen sollte."
Beide Preisträger:innen wurden von Reporter ohne Grenzen (RSF) vorgeschlagen.
Zur vollständigen Pressemeldung von Palm-Stiftung und Reporter ohne Grenzen
Maryna Zolatava war fast 20 Jahre lang die Chefredakteurin von tut.by, die lange Zeit die größte unabhängige und wichtigste Nachrichtenseite in Belarus war. Nach der Scheinwahl Lukaschenkos im August 2020 wurde tut.by in der darauffolgenden verheerenden Repressionswelle wegen "Aufwiegelung zum Hass" gesperrt. Zugleich wurden die Redaktionsmitglieder mit Klagen überzogen und schikaniert. Besonders hart gingen die Behörden gegen Maryna Zolatava vor. Im März 2023 verurteilte sie ein Gericht zu zwölf Jahren Straflager.
Laut RSF steht Belarus derzeit auf Platz 3 derjenigen Länder, in denen weltweit die meisten Medienschaffenden inhaftiert sind. "Im Angesicht von enormen Hindernissen und repressiven Maßnahmen hat Maryna Zolatava sich als Persönlichkeit von außerordentlichem Mut und Integrität bewiesen", sind sich RSF und das Kuratorium der Palm-Stiftung einig.
Zan Times ist eine von Frauen geführte investigative Nachrichtenseite, die in und aus Afghanistan über Menschenrechtsverletzungen in dem Land berichtet. Sie vertritt seit ihrer Gründung im August 2022 die Stimmen der am stärksten marginalisierten Gruppen in Afghanistan. Zan Times stellt sich gegen die von den Taliban seit ihrer Rückkehr betriebene systematische Auslöschung der Teilhabe und Sichtbarkeit von Frauen und LGBTQI+-Personen aus der Gesellschaft, indem sie schwerpunktmäßig über deren Lebenswirklichkeiten berichtet.
"Angesichts der Gewaltherrschaft der Taliban, die sich gezielt gegen Frauen und LGBTQI+-Personen richtet, beweist das Team der ZAN Times ungeheuren Mut, wenn es kaum vorstellbare Diskriminierungen mit seiner journalistischen Arbeit vor Ort ans Licht der Weltöffentlichkeit bringt und dokumentiert", so das Kuratorium der Palm-Stiftung.
Der Preis trägt den Namen eines Familienmitglieds, des aus Schorndorf stammenden Buchhändlers Johann Philipp Palm (1766 – 1806). Palm hatte im Jahr 1806 eine anonyme Flugschrift vertrieben, die sich gegen die napoleonische Militärdiktatur, die Kollaboration der deutschen Fürsten und die Misshandlung der französischen Soldateska an der Bevölkerung wandte. Auf direkten Befehl Napoleons wurde Palm von seinem Wohnort Nürnberg nach Braunau in Österreich verschleppt und dort in einem Scheinprozess zum Tode verurteilt und erschossen.
Erfahren Sie mehr über die Geschichte unseres historischen Namens- und Ideengebers